Wie man ein Geweih aus tausend Strasssteinen baut - von der Idee zum fertigen Barockrahmen an der Wand

Let's sparkle! Von der Idee zum fertigen Geweih an der Wand.

Geweih mit Glitzersteinen im Barockrahmen by The BonesmithCat
Geweih im Barockrahmen überzogen mit 1400 Strasssteinen by The Bonesmithcat

Dank Popcorn kam die Idee

Meist beginnt alles was ich baue mit einem Bild, einer Fotografie oder einer Szenerie die ich sehe. 
Dann blitzt für einen Bruchteil einer Sekunde der Gedanke durch meinen Kopf: "Wie würde das denn mit Knochen aussehen?" oder "Kann man das auch mit einem Geweih umsetzen?" 

So war es auch in diesem Fall.

Ein netter Filmabend mit Popcorn und Freunden bei dem wir "Hellboy" sahen, brachte mich zur Idee ein Geweih mit feuerroten Hörnern zu gestallten, das das Licht ähnlich brechen sollte wie Feuer.


Noch während des guckens des Filmes kreiselten die Gedanken in meinem Kopf um Farbgestaltung und Glitzersteine.
Ein paar Wochen später, als ich endlich die gewünschte Farbe an Strasssteinen, die passende Farbe für den Untergrund aus Wildseide und einen schwarzen Barockbilderrahmen aus Gips zusammen gefunden hatte, konnte es los gehen!

Das Geweih richtig vorbereiten:

Das Geweih das ich verwenden wollte, wurde nun gesäubert, getrocknet, grundiert und mit 3 Lagen rotem Acryllack überzogen. Meist reichen auch 2 Anstriche aus, aber in diesem Fall deckte die Farbe leider nicht so gut. Also eine dritte Schicht! Für den Farbschutz und den Glanz, habe ich letztlich eine Lage Klarlack über die Hörner gelegt. Alles in allem hat das Vorbereiten etwa 4 Tage gedauert.
Wieso wird das komplette Geweih überhaupt lackiert, reicht es nicht aus nur die Hörner zu lackieren? Das wird sich manch einer fragen. 
Das ist schnell  erklärt: Es mag im ersten Moment etwas pedantisch klingen, ist jedoch unverzichtbar wenn man auf ein einheitliches Farbbild abzielt. Ohne farbigen Untergrund würde die natürliche Färbung des Schädelknochens durch die Zwischenräume der Strasssteine, hindurch scheinen und unsauber aussehen. Außerdem kann man so die gewünschte Farbe etwas beeinflussen. Nimmt man z.B. weißen Strass und setzt ihn auf cremfarbenen Untergrund erhält man ein sehr warmes silberweiß. Setzt man die selben Steine auf grauen Untergrund wird es einen Graueffekt haben bzw. silber aussehen.
In meinem Fall wählte ich rot um den leichten Blaustich der Strasssteine auszugleichen.

Der richtige Kleber machts!

Mit der Wahl des Klebstoffs steht oder vielmehr fällt der Glitzertraum. 
Man benötigt einen Kleber der unterschiedliche Temperaturen übersteht ohne zu schrumpfen, der relativ schnell trocknet und auf unserem Untergrund haftet.
Nach einigem Suchen und ausprobieren unterschiedlicher Produkte von Bastel- bis Schmuckkleber bin ich letztlich auf den Auto- und Industriekleber "E-6000" gestoßen. Seither verwende ich keinen anderen für Schmuck Applikationen. Welche Größe man dabei wählt ist jedem selbst überlassen. Ich bevorzuge die kleinen Tuben da ich den Kleber nicht all zu häufig verwende und mir eine große Tube  eintrocknen würde. (Für das zusammenkleben von Knochen und Steinen jedoch nicht, dafür habe ich andere Produkte.)


kleine Helferlein..

Das Aufsetzen der Strasssteine ist eine sehr langwierige Beschäftigung und nimmt mehrere Stunden in Anspruch. Abhängig von der Größe des Schädels den man besetzt und der eigenen Geschwindigkeit natürlich. 
Stück um Stück wird nun Kleber aufgetragen und mit Strass besetzt. Die Fläche die man mit Kleber einstreicht, sollte nicht zu großen sein, ansonsten trocknet der Kleber bevor man fertig ist und ist gezwungen eine weitere Kleberschicht auf die alte auf zu tragen. Das sieht nicht schön aus und ist meist eine große Sauerei.
Um mir die Arbeit etwas zu erleichtern habe auch ich mir kleine Tricks angeeignet.
So hat sich ein Stück Baumwollsamt oder Filz als Arbeitsunterlage sehr bezahlt gemacht. Die Oberfläche des Stoffs verhindert das die kleinen Steine dauernd weg rollen und sich überall verteilen. 

Kleine Näpfchen oder "Schiffchen" wie es sie manchmal zu den Strasssteinen kostenlos dazu gibt, sind sehr praktisch beim aufpicken.
Oft habe ich auch gesehen, das Wachsstifte oder "Strasstein-Picker" zum aufnehmen der einzelnen Steine, verwendet werden. Doch im Selbstversuch konnte mich diese Methode leider nicht überzeugen.
Zukünftig werde ich mit meinem Holzspieß und einem Tropfen Kleber an dessen Spitze, Stein für Stein für Stein aufsammeln.








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