Art déco Ohrringe aus Knochen und Silber

Ohrringe mit Knochen, Silber und Symmetrie

Art déco Ohrringe - Josephine by ThebonesmithCat

Ich begeistere mich in der letzten Zeit sehr für Schmuckstücke die stark symmetrisch gearbeitet sind und an die Zeit des Art déco erinnern. Die Anhängern der "Kinto" - Serie die ich vergangenes Jahr gebaut hatte, zeigen das bereits gut. Nun wollte ich, in Anlehnung daran, ein kleines Paar Ohrringe gestallten, das viel Bewegungsspiel zwischen den Einzelteilen hatte. Aus Silber sollte es außerdem sein.

Die Skizze

Bevor ich das erste Stück Draht in die Hand nehme, zeichne ich mir einige Varianten der ursprünglichen Idee auf. So verdeutliche ich mir die Details und kann Schwachstellen des Designs ausbessern bevor ich sie im Material mache. Die Skizze zeigt mir wie groß das Stück am Ende wird und ich kann ausmessen (Schneidermaßband) und berechnen wie viel Material ich in etwa benötigen werde.
Gerade beim Verarbeiten von teureren Materialien wie z.B. 925er Silber ist es von Vorteil zu wissen wie viel Material man zuschneiden muss, bevor man los legt. Verschnitt übrig zu haben den man nicht weiter verwenden kann ist bares Geld und mehr als ärgerlich.

Erstellen der Einzelteile

Um den Arbeitsablauf zu vereinfachen, erstelle ich bei Ohrringen, Teile die gleich sein sollen immer hintereinander weg.
So schleichen sich weniger Messfehler ein und ich bin zum Schluss nicht genötigt lange zu suchen wo eine Abweichung sein könnte, weil einer der Ohrringe anders aussieht und schief hängt.
In diesem Fall also:

Zwischenschritt - Erstellen der Silberteile

Biegeringe gleichmäßig herstellen

- 2x große Dreiecke

- 2x mittlere Dreiecke

- 2x kleine Dreiecke

- 2x Ohr-Haken

- 2x Splint für Knochen

- 12x Verbindungsringe

Die Einzelteile gleichmäßig zu biegen, ist etwas schwierig und bedarf einiger Übung. Greift man mit den Zangen zu stark und häufig auf den Draht, sieht man die Druckstellen und läuft bei versilbertem Kupferdraht zusätzlich Gefahr, das die Silberschicht abplatzt.
Mehrere Biegeringe über eine Rundzange mit dem selben Durchmesser zu biegen ist schon etwas schwieriger. Hilfreich ist es, einen festen Stab mit gleichmäßigem Durchmesser zu nutzen. (Schaschlik-Spieße aus Holz sind leider zu weich, der Draht drückt sich ins Holz was die Ringe ungleichmäßig macht und man bekommt sie auch nur schwer vom Spieß herunter.. meist jedoch gar nicht.)
Sind die Teile fertig geschnitten, werden die Ohr-Haken und Splints gehämmert. Anschließend, werden alle Teile an ihren Schnittkanten glatt geschliffen und die Biegeringe zusätzlich darauf kontrolliert das sie Schließgenau sind.

Fertigstellen der Ohrringe

Passt alles so weit, setze ich die Einzelteile zusammen und suche daran die Größe der Knochen aus. Diese werden jetzt gebohrt, mit den vorgearbeiteten Splints durchzogen und in die Ohrringe eingefügt.

Das fertige Paar Ohrringe findest du hier: "Josephine"

Knochenstück mit Splint und Öse

Hämmern von Silberteilen 

Ohr-Haken